Partnerschaftliche Ansätze für
entwicklungsorientierte Ausbildungs-
und Arbeitsmigration

Fachkräfte für die Zukunft qualifizieren und Arbeitsmobilität fördern – gemeinsam, nachhaltig, entwicklungsorientiert

Fachkräftemangel: Ein deutsches Problem?

Wussten Sie, dass Deutschland in den kommenden Jahrzehnten stärker denn je auf Zuwanderung angewiesen sein wird? In zahlreichen Wirtschaftsbranchen fehlt es an Fachkräften – von der IT- bis zur Baubranche. Immer häufiger müssen besonders kleine und mittelständige Unternehmen Aufträge ablehnen, weil ihnen das notwendige Personal fehlt. Und Prognosen der Bertelsmann Stiftung zufolge könnte die Zahl der Erwerbsfähigen in Deutschland bis zum Jahre 2050 sogar um mehr als ein Drittel sinken. In vielen europäischen Nachbarstaaten sieht es ähnlich aus. Infolgedessen steigt auch die Zahl der Unternehmen, die auf Fachkräfte und Auszubildende aus dem nicht-europäischen Ausland angewiesen sind, um ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Laut einer Umfrage rekrutieren bereits heute 17 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Fachkräfte aus dem Ausland.

Allerdings steigt der Mangel an gut qualifizierten Fachkräften und Nachwuchstalenten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Ursachen für den globalen Fachkräftemangel

Die Ursachen des Fachkräftemangels sind vielfältig. Neben der Bevölkerung, die sich in Alter und Zusammensetzung in jedem Land verändert, liegt dies auch daran, dass eine Ausbildung für viele junge Menschen nicht attraktiv genug ist. In unserem Partnerland Vietnam beispielsweise entschieden sich 2018 nur 10 Prozent der Schulabgänger*innen für eine Ausbildung. Aufgrund dessen gehen vietnamesische Soziolog*innen davon aus, dass der Bedarf an mittel- bis hochqualifizierten Fachkräften in ihrem Land sogar weiter zunehmen wird. Hinzukommt, dass Ausbildungen in vielen Ländern nicht auf die Bedarfe der Wirtschaft angepasst sind. Dies äußert sich beispielsweise dadurch, dass sie zu wenig Praxisanteile beinhalten und nur selten innerhalb der Ausbildung auch Softskills oder Fremdsprachenkenntnissen vermittelt werden. Somit sind Nachwuchstalente oftmals nicht gut oder nur unzureichend auf ihre zukünftigen Tätigkeiten im Betrieb vorbereitet. Das Ergebnis: In vielen Ländern fehlt es an ausreichend qualifizierten Fachkräften, um die vorhandenen Arbeitsplätze zu besetzen. Langfristig kann dies wirtschaftliches Wachstum bremsen.

Auf der Suche nach Fachkräften: Mobilität ist gefragt

Neben Unternehmen, die sich auf die globale Suche nach Arbeitskräften begeben, suchen auch junge Menschen eine gute Beschäftigung über Landesgrenzen hinweg. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben etwa zwei Drittel der internationalen Migrant*innen ihr Land verlassen, um andernorts zu arbeiten. Sie wollen so ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie sichern. Fehlende Perspektiven auf gute Arbeits- und Lebensbedingungen im Herkunftsland können zu irregulärer Migration führen, oft entlang gefährlicher Routen. Findet Migration jedoch regulär statt, also auf legalem Wege, kann sie Innovation und Wirtschaftswachstum auch in den Kooperationsländern vorantreiben.

Gemeinsam mit den relevanten Akteuren entwickeln wir individuelle Lösungen für jedes Partnerland. Hierdurch gelingt es möglichen Risiken, wie der unkontrollierten Abwanderung von Fachkräften, dem sogenannten Braindrain, entgegenzuwirken. So kann Ausbildungs- und Arbeitsmigration sicher wie fair sein und Arbeitsmobilität wird möglich.

Ein Modell von dem alle Beteiligten profitieren

Dafür gestalten wir den Partnerschaftsprozess so, dass neben einem Nutzen für das Zielland, sowie für die Migrantinnen und Migranten insbesondere auch ein Mehrwert für die Herkunftsländer entsteht. Denn langfristige, nachhaltige Ansätze müssen fair gestaltet sein. PAM unterstützt Unternehmen und Betriebe in Deutschland dabei, internationale Fachkräfte und Auszubildende zu finden und stärkt gleichzeitig die berufliche Bildung in den Partnerländern bzw. Herkunftsländern. Ein Modell, von dem alle profitieren.

Sie haben noch Fragen?

Schreiben Sie uns gerne an: pam@giz.de

Oder rufen Sie uns an:
+49 228 44 60 20 99

Wir stehen Ihnen von Montag bis Donnerstag jeweils von 09:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 16:00 Uhr zur Verfügung.

Bildnachweise (von oben nach unten):  © GIZ/Hamish John Appleby, © GIZ/Edona Nahi